The Hyperalloy Aestuarium

Installation, 2012.

Blei, Aluminium, Stahl.
Maße variabel.

Ausstellungsansichten / exhibition views
kjubh Kunstverein Köln 2013

In der Erzählung „Herz der Finsternis“ zelebriert Joseph Conrad die Reise eines Schiffskapitäns in ein dunkles Flussdelta, wo die menschliche Existenz wie eine wild wuchernde Wildnis mit dunklen Ablagerungen von Sein und Geschichte in kaleidoskophaften Bildern zu einem Trip in das Innere seiner selbst wird. Am Ende der Fahrt erwartet ihn der abtrünnige Agent Kurtz, der sein Leben jenseits der Normen und Gesetze in einem triebhaften Reich aus Grauen und Ritualen auslebt und der dem Kapitän die Zuflucht in ein abstraktes Selbstideal als eine veritable Lösung anbietet.

Ein Hyperalloy Aestuarium ist eine Flussmündung im Inneren eines Künstlers, der seit Jahren mit Schwermetallen arbeitet. Unentwegt lagern sich dort Substanzen ab und bilden den Nährboden für das gesamte triebhafte Schaffen, gleichzeitig vergiftet und schädigt diese Legierung permanent den Geist und Körper bis tief in das Skelett verwachsen, wie ein unsichtbares Gerüst. Das Hyperalloy verschmilzt mit seinem Träger, berauscht ihn um seine Brust hängend. Eine schwere Trophäe aus der Quelle seines Ursprungs und ein polymorphes Material für die Zukunft.

© 2012 photos by Ch. Keinstar, Ch. Geissel