The most conquering One

Installation, 2011.

Blei, Bewehrungsstahl, Starkstromkabel, Klemmen, Größe variabel.

lead, reinforced steel, high-voltage power cable, clamps, variable dimensions.
30 x 210 x 600 cm.

Ausstellungsansichten / exhibition views
Kunsthalle Wilhelmshaven 2011

Auszug aus dem Katalogtext „Christian Keinstar – The Left Hand Path“, Kunsthalle Wilhelmshaven von
Dr. Stephan Berg (Intendant Kunstmuseum Bonn)

Keinstar konfrontiert uns bei „The most conquering One“ wiederum mit einer energetischen Aufladung des Physischen, die zu dessen Verformung und partieller Auflösung führt. Die Arbeit besteht aus vierfach geschichteten Armierungseisen-Matten, deren Gitterstruktur unregelmäßig ausgeflext wurde, sowie einer mittig eingesetzten, gut zwei Meter großen Bleiplatte, deren Form unter anderem an eine Grabplatte erinnert. An ihren Rändern ist das Blei allerdings teilweise geschmolzen und mit den darunter liegenden Armierungseisen verklumpt. An anderen Stellen weisen Spritzer und fast bis zum Rand der Armierungsgitter laufende erstarrte Bleispuren auf einen durchaus brachialen physischen Eingriff  in den Schmelzvorgang hin. Insgesamt vermittelt „The most conquering One“ den Eindruck eines mit performativer Energie vorgenommenen Verschmelzungsvorgangs zwischen strukturierter Form und Formlosigkeit. Zwei an der Wand aufgehängte Stromklemmen signalisieren den möglichen Ursprung der partiellen Bleischmelze und verweisen zugleich darauf, dass dieser Prozess auch noch weitergeführt werden könnte. Zugleich sind die losen Enden der Kabel und das Fehlen der Stecker deutliche Hinweise darauf, dass diese Arbeit ihre Energie im Grunde aus einer anderen Quelle bezieht.

Dr. Stephan Berg

© 2011 photos by Ch. Keinstar, Ch. Geissel